OnTour 08.12.2024

Bildergalerie zur Tour

Hallo alle zusammen.
Ich möchte euch nun eine Zusammenfassung unserer letzten beiden Touren geben.
Wir haben bei beiden Einsätzen 40 Tüten und etwa 15 Schlafsäcke und Isomatten ausgegeben. Dazu Kosmetik und warme Wintersachen. Bei der zweiten Tour hatten wir noch 35 Schokoladen-Weihnachtsmänner und liebevoll gebackene Plätzchen dabei.

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Unsere Anja hat dazu noch einen großen Thermotopf voll Reiseintopf gekocht, der bei den momentanen Temperaturen reissenden Absatz fand. OT 0812 09

 

So viel zur Statistik.

OT 0812 14 OT 0812 10 Aber es gab auf beiden Touren auch wieder sehr ergreifende Erlebnisse.
Zum Einen hatten wir das erste Mal einen kompletten Klamottenwechsel mitten in der Königstorpassage. Ein Schützling hatte sich kurz vorher komplett eingenässt, so dass Anett und ich kurzerhand eine Decke als Sichtschutz gehalten haben, damit er sich mit neuer Kleidung von uns in Ruhe umziehen und wieder trockene Sachen tragen konnte.
Es war zwar eine etwas komische Situation, aber Not macht erfinderisch.


Wir hatten auf dieser Tour auch eine Mama mit ihrem Sohn dabei. Der junge Mann ist 15 Jahre alt. Sie hat es als erzieherische Maßnahme gesehen, um ihm auch einmal die Kehrseite der Medaille zu zeigen. Er war sichtlich gerührt, hat aber trotzdem gut mit angepackt. Ich finde solche Maßnahmen sehr gut, denn gerade viele Jugendliche in der heutigen Zeit wissen weder den Wert des Geldes zu schätzen noch können sie sich nicht vorstellen, wie es ist, nichts zu haben

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Auf der gestrigen Tour hatten wir ganz zum Schluss noch ein Erlebnis, dass uns doch sehr naheging.
Als wir schon auf dem Heimweg waren, fanden wir einen Mann, der auf einem Lichtschacht lag - nur mit einer Pappe als Unterlage. Wir hatten gottseidank noch eine Isomatte und eine Decke dabei, die er natürlich sofort bekommen hat.

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Auch diese Erlebnisse zeigen wieder, wie notwendig es doch ist, dass wir regelmäßig on Tour gehen. Was uns gestern leider negativ aufgefallen ist, ist das Verhalten der Stadt unseren Schützlingen gegenüber. In vielen Gesprächen haben sie uns erzählt, dass sie wegen des Christkindlesmarktes regelrecht von der Polizei und vom Ordnungsamt von ihren Bettelplätzen entlang der Königstraße vertrieben wurden -  nur um den Touristen eine heile Welt zu zeigen.
Das macht es auch für uns schwieriger, unsere Schützlinge zu finden. Aber da der berühmte Buschfunk ja gottseidank funktioniert, sind wir auf beiden Touren immer mit komplett leeren Bollerwagen heimgefahren.

Soviel zu den beiden letzten Touren. Die emotionalste Tour des Jahres steht uns aber noch bevor. Wir werden schon fast traditionsgemäß direkt am Heiligabend wieder auf der Straße unterwegs sein, um unseren Schützlingen auch an diesem Tag zu zeigen, dass sie nicht allein sind.
Ich danke wie immer an dieser Stelle meinem absolut genialen Team, dass wie immer alles perfekt vorbereitet hat und die Touren mit mir gelaufen ist.

Euer Daniel, Teamleiter OnTour