Weihnachtstour 2024
Bildergalerie zur Tour
Weihnachten - das Fest der Liebe.
So sollte es eigentlich sein. Aber mittlerweile hat man oft das Gefühl, dass die wahren Werte des Weihnachtsfestes verlorengegangen sind.
Weihnachten ist eher ein wahres Konsumfest geworden.
Ein gutes Bespiel dafür ist die Kinderwunschwand der Tattoo-Garage. Unser Roland gibt dort Kindern aus ärmeren Familien die Möglichkeit, sich einen Weihnachtswunsch erfüllen zu lassen. Das ist wirklich eine super Idee und die meisten Kinder sind auch bescheiden mit ihren Wünschen. Aber wenn dann als Wünsche ein neues Handy, eine Playstation oder ähnliches zu finden sind, dann wurde der Sinn der Aktion von den Eltern völlig falsch verstanden.
Während sich in Nürnberg viele auf das Fest vorbereiten, die letzten Einkäufe getätig werden und sich viele Kinder oder auch Erwachsenen auf die Bescherung freuen, gibt es auch Menschen, denen so gar nicht weihnachtlich zumute ist.
Wir kennen viele Beispiele dafür, wie schnell es gehen kann, dass man den Halt verliert und dann auf der Strasse landet. Das ist ein Schicksal, dass jeden treffen kann. Aber auch diese Menschen haben Liebe, Zuneigung und Respekt verdient. Bevor man verächtlich zur Seite schaut, über solche Menschen schimpft oder sie sogar beleidigt, sollte sich jeder einmal überlegen, wie es sein würde, wenn ein eigenes Familienmitglied auf der Strasse leben würde.
Unsere Mitglieder lassen es sich daher nicht nehmen, jeden Weihnachtsabend mit ihren Bollerwagen durch die Stadt zu ziehen, um die Obdachlosen nicht nur mit einem warmen Essen, Lebensmitteln usw. zu versorgen, sondern einfach auch Zeit mit ihnen zu verbringen, ein offenes Ohr für sie zu haben und ihnen das zu geben, was sie leider normalerweise nicht bekommen: Die Aufmerksamkeit, dass sich jemand für sie interessiert, den Respekt, den jeder Mensch, egal in welcher Situation er sich auch befindert, verdient hat und vor allem Menschen, die einfach einmal zuhören. So etwas sollte eigentlich selbstverständlich sein und nicht nur zur Weihnachten.
Ein Beispiel dafür von unserem Manni, der auch auf der Tour dabei war:
Wir fanden heute einen Obdachlosen vor, dessen Bruder vor zwei Tagen verstorben war. Er hat Rotz zu Wasser geheult und war so dankbar, dass er jemanden gefunden hat, dem er erzählen konnte, wie schlecht es ihm geht. Für ihn nahmen wir uns extra Zeit.
Zeit die Ihr Euch auch nehmen solltet.
Wir leben in einer Zeit, in der Rentner Flaschen sammeln, damit sie über die Runden kommen, die Tafeln am Limit sind, viele Familien ihren Kindern nicht einmal die Schulausflüge bezahlen können und einmal Essen gehen schon fast zum Luxus für viele Menschen geworden ist.
Gerade in solchen Zeiten ist es wichtig, sich auf Werte wie Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft, Toleranz und Respekt zu besinnen. All das kostet nichts, aber man kann es auch nicht bei Amazon bestellen. Es sind Werte, die jeder Mensch eigentlich in sich hat, die aber vielfach von Neid, Gier und Habsucht verdrängt werden.
Uns wurde schon nachgesagt, dass wir solche Aktionen nur machen, um Aufmerksamkeit zu erregen.
Das ist völlig falsch.
Es gibt dazu einen schönen Spruch: Tue Gutes und rede darüber.
Wir sind ein Verein, der weder eine staatliche Unterstützung noch Zuwendungen von einer kirchlichen Organisation erhält. Wir sind auf Spenden angewiesen und je mehr Spenden wir erhalten, um so mehr Menschen können wir auch versorgen.
Aber die Weihnachtstour ist für unsere Vereinsmitglieder eine wahre Herzensangelegenheit. An welchem Tag des Jahres könnte man den Obdachlosen mehr Freude bereiten als sich am Heiligabend zu ihnen zu setzen und für sie da zu sein? Die Aufmerksamkeit, die ihnen so entgegengebracht wird und ein paar liebe Worte sind für die Obdachlosen das schönste Geschenk.
Wir bedanken uns von ganzem Herzen bei denjenigen, die diese Tour vorbereitet haben und mitgelaufen sind.
Ihr habt es wieder geschafft, viel Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft den Menschen zu schenken, die es am nötigsten brauchen.
Und wir hoffen, dass sich vielleicht der Eine oder Andere inspirieren lässt und einmal über seinen eigenen Schatten springt. Man kann nicht nur zu Weihnachten, sondern jeden Tag sich die Zeit nehmen, um anderen Menschen, die es nötig haben, zu helfen und ihnen mit einem offenen Ohr eine Freude zu bereiten.
Die Vorstandschaft der Heinzelmännchen für OHA e.V.