OnTour November 2022
Hallo Ihr Lieben,
nun mal nach etwas längerer Pause ein Bericht über unsere letzten beiden Touren.
Wie immer mit sehr gut gefüllten Bollerwagen und einem super motivierten Team.
Wir hatten jedesmal 35 Tüten dabei, heißes Wasser für Kaffee und Tee, Kosmetik, Klamotten und, nicht zu vergessen, unsere inzwischen sehr beliebten Hotdogs.
Bei beiden Toren gab es aber auch leider Einsätze von Krankenwagen am Plärrer. Beim ersten Mal trafen wir eine Person an, die vollkommen am Boden war. Sie lag auf einer Bank und war von oben bis unten volluriniert und in einem desolaten Zustand. Es hatten sich schon jede Menge Fliegen auf seiner Hose angesiedelt. Nach ersten Kontaktversuchen, die zu keinem Erfolg führten, haben wir uns entschlossen, einen Sani zu rufen. Dieser kam auch zeitnah. Nur hatte sich die Person inzwischen gedacht, doch aufzuwachen und hinzusetzen. Nach weiteren Versuchen funktionierte dann auch die Kontaktaufnahme. Als der Rettungswagen dann da war, haben wir die Situation geschildert. Die Sanis waren sehr nett und haben die Person untersucht. Diese wollte allerdings nicht mit ins Krankenhaus. Aber wir haben uns gesagt, lieber einmal zu viel angerufen als einmal zu wenig. |
Bei dieser Tour mussten wir aber auch feststellen, dass unsere Hilfe manchmal auch ausgenutzt wird.
Auf dem Weg zum Plärrer trafen wir auf einen Mann, der scheinbar auf uns angewiesen war.
Wir versorgten ihn mit Lebensmitteln, Kosmetika und Klamotten.
Als wir aber auf dem Rückweg wieder an der Person vorbeikamen, mussten wir feststellen, dass unsere Sachen vollkommen verstreut herumlagen und die Person sie einfach weggeworfen hatte.
Das hat uns im ersten Moment sehr weh getan, aber wir haben daraus gelernt, dass wir in Zukunft zweimal hinschauen, wer unsere Hilfe wirklich benötigt und wer nicht.
Was uns bei beiden Touren sehr negativ aufgefallen ist, war die zunehmende Altersarmut.
Scheinbar gut situierte Rentner durchwühlen immer mehr die Papierkörbe nach Flaschen und anderen verwertbaren Sachen.
Auch diese Personen werden in Zukunft von uns mitversorgt werden.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass es wieder sehr emotionale Touren waren, mit viel Lachen, vielen guten Gesprächen, aber auch Bildern, die man nicht jedem zumuten möchte.
Auf diesem Weg auch wieder einen lieben Dank an alle Mitläufer und Unterstützer.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass wir auf beiden Touren wieder jeweils gut 35 Leute versorgen und ihnen die Not etwas lindern konnten.
Manchmal sind die Tüten gar nicht das Wichtigste, was die Menschen brauchen, sondern einfach mal 5 Minuten ein offenes Ohr und jemanden, der für sie da ist.
Danke dafür an alle, die da immer dabei sind.
In diesem Sinne, nach der Tour ist vor der Tour, freu ich mich schon auf viele weitere Touren, die noch kommen.
Euer Daniel